Das Castillo Morales Konzept

... ist ein umfassendes, neurophysiologisch orientiertes Therapiekonzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen, sensomotorischen und orofacialen Störungen und wurde von

Dr. Rodolfo Castillo Morales (1940 – 2011)

entwickelt.

Er ist in Argentinien geboren und aufgewachsen. Dort studierte er auch Medizin. In Spanien erhielt er eine Ausbildung zum Rehabilitationsarzt und leitete viele Jahre das Rehabilitationszentrum

„Centro Modelo de Reeducacion“ in Cordoba/Argentinien.

Seit 1979 wird sein Konzept in Deutschland und Europa vermittelt und beinhaltet

  • die Förderung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten mit einem orofacialen Behandlungsschwerpunkt

Eine wesentliche Grundlage für sein Therapiekonzept war die intensive Beschäftigung mit der Anthropologie Lateinamerikas. Die Behandlung basiert auf dem Respekt vor dem Gegenüber, dem Zutrauen in die Fähigkeiten des anderen und im Unterstützen seiner Stärken.

Mit Bezug auf den Alltag ist ein enges Zusammenarbeiten mit den Eltern bzw. Bezugspersonen von grundlegender Bedeutung.

Ziele der Behandlung sind:

  • Erweiterung der nonverbalen und verbalen Kommunikationsmöglichkeiten
  • Wahrnehmungsentwicklung (Spüren, Sehen, Hören)
  • Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung
  • Aktivierung und Regulierung der orofacialen Funktionen (Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik, Artikulation)
  • Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit (Kommunikation, Essen, Trinken, Fortbewegung)
  • Unterstützung der elterlichen Kompetenzen
  • Vermeiden sekundärer Pathologie

Wer wird behandelt?

Frühgeborene, Säuglinge, Kinder und Erwachsene mit:

  • Muskelhypotonie zum Beispiel bei Down-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom oder anderen Syndromen
  • orofacialen Störungen zum Beispiel bei neurologischen Erkrankungen, Facialisparesen, Moebius-Syndrom, Pierre-Robin-Sequenz oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalten
  • zentralmotorischen Störungen und Mehrfachbehinderung zum Beispiel bei Cerebralparese oder Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma
  • peripheren Paresen zum Beispiel Plexusparesen oder Myelomeningozelen
  • neuromuskulären Erkrankungen